Dienstag, 20. Dezember 2016

Los Angeles, du bringst Sonne in mein Herz

Santa Monica Pier
Nachdem ich Utah verließ, führte mich mein Weg nach Los Angeles. Aus dem Flugzeug sah ich bereits, welch riesiges Ausmaß diese Stadt haben musste: Die Lichter am Boden nahmen einfach kein Ende. Trotz der Größe der Stadt gibt es aber nur sehr spärlichen öffentlichen Verkehr, was mir erst so richtig bewusst wurde, als ich am Flughafen in L.A. ankam und ich keine gute Verbindung zu meinem Hostel finden konnte. Kurzentschlossen nahm ich mir dann ein Uber, welches von nun an mein Dauertransportmittel werden sollte. Für die, die es nicht wissen: Uber ist eine App, mit der man eine Art privates Taxi anfordern kann. Es sind praktisch Privatpersonen, die sich einfach in die App einlinken können und dann Taxi spielen. Die Bezahlung läuft direkt über die App per Kreditkarte.
Eine Extra-Option bei Uber nennt sich "Pool": Diese Option bietet an, dass man sich die Fahrt mit anderen Menschen teilt, die in die gleiche Richtung fahren wollen. Dabei lernt man in der Regel unglaublich viele Leute kennen und es macht Spaß, sich mit dem Fahrer und den Mitfahrern zu unterhalten. Durchschnittlich wartet man gerade mal fünf Minuten auf ein Uber, weil es (zumindest in LA) sehr viele von diesen gibt.
Angekommen in meinem Hostel, war ich dann erst einmal etwas enttäuscht. Während ich bisher nur gute Erfahrungen mit Hostels gemacht habe, war mein Hostel in LA recht dreckig und bot wenige Möglichkeiten, die anderen Hostel-Bewohner kennenzulernen. Die Lage war dafür super: Mein Hostel lag direkt auf dem Walk of Fame - so zentral, dass ich sobald ich einen Fuß aus der Tür setze, auf einem Stern stand. Und wieder für die, die es nicht wissen: Der Walk of Fame ist eine ewig lange Straße, die sich durch Hollywood zieht. Auf dem Boden reihen sich dabei Sterne, welche Künstler (Schauspieler, Sänger, Comedians,...) auszeichen, die besonders gewertschätzt werden. Der Walk of Fame ist das Zentrum Hollywoods. Zumindest über die Lage des Hostels kann ich mich also absolut nicht beklagen.
Der atemberaubende Blick vom Griffith Park. Liebe.
Da es - wie gesagt - schwierig war, Leute in dem Hostel kennenzulernen, erkundete ich die Stadt auf eigene Faust. Darunter fuhr ich durch die Hollywood Hills, wo ich dann auch direkt Christina Aguilera im Auto zu Gesicht bekam und fuhr anschließend nach Santa Monica. Beides gefiel mir sehr gut. Besonders Santa Monica, was direkt am Strand liegt, hat mich aber besonders begeistert. Junge Musiker, die auf dem Pier versuchen den American Dream zu leben, der Pazifische Ozean und viele kleine Bars in den Straßen machen die Gegend einfach schön.
Als ich dann von Santa Monica zum Hostel zurückkehren wollte, nahm ich wieder ein Uber. Der Fahrer, Steve, war dieses mal nur wenig älter als ich und wir verstanden uns so gut, dass wir die ganze Fahrt über lachten und redeten. Wegen des stockenden Verkehrs saßen wir ca. 1,5 Stunden zusammen im Auto und kamen irgendwann zum Thema "was ich unbedingt mal machen will". Ich erzählte, dass ich schon immer mal mit einer Pistole oder einem Gewehr schießen wollte. Er erzählte mir dann, dass sein Kumpel mehrere Waffen hätte und er mich am nächsten Tag zu einer Schießbahn mitnehmen könnte. Ich, die schon total enttäuscht war, keine coolen Leute im Hostel getroffen zu haben, war total begeistert. Kurz entschlossen sagte ich also zu.
Ebenfalls im Griffith Park (Hollywood Sign)
Am nächsten Tag schaute ich mir aber erst einmal weiter Los Angeles an. Ich fuhr zu den Universal Studios. Ich schaute mir aber nur das Drumherum an, weil der Eintritt in die Studios bei 130 Dollar anfängt und ich mir das nicht leisten konnte. Es hat sich aber trotzdem gelohnt, weil auch die ganze Umgebung wie ein Märchenland aussieht. Danach fuhr ich in den Griffith Park, zum Griffith Observatory, welches in den Hollywood Hills liegt. Ich hatte das seltene Glück, dass der Himmel kein bisschen bewölkt war und ich einen freien Blick über ganz L.A. und bis zum Hollywood-Zeichen hatte. Ich kam während des Sonnenuntergangs dort an. Als ich dort oben stand und diesen wunderschönen Blick hatte, raubte mir die Welt für einen kurzen Moment den Atem. Es war einer dieser Momente, in denen man das Leben einfach wertzuschätzen weiß. Einer dieser Momente, von denen man genau weiß, dass man sich für immer daran zurückerinnern wird, wie man als kleines, unbedeutendes Persönchen dort oben in den Hollywood Hills stand und überwältigt davon war, wie schön die Welt eigentlich ist. Mit all den schlimmen
Legt euch nicht mit mir an. Ich weiß jetzt,
wie man eine Waffe benutzt... Haha
Dingen, die zurzeit in der Welt passieren, vergisst man nämlich manchmal, dass wir es sind, die die Welt mit unserem Hass, unserer Gier und der Gewalt gegen Menschen hässlich machen. Und in diesem Moment wurde ich einfach daran erinnert, dass die Welt selbst, also das was sie uns ganz grundlegend bietet, beinahe magisch ist. Und ich bin froh, dass ich auf meiner Reise solche Momente erleben darf.
Abends war ich dann mit Steve verabredet. Er schickte mir dir Adresse und ich machte mich auf den Weg. Die Schießbahn befand sich in einem Industriegebiet in Los Angeles. Mit jedem Meter den ich mich dem verabredeten Ort näherte, zweifelte ich mehr, ob es wirklich gut war, sich mit einem nahezu Fremden und seinem Kumpel zum Schießen zu treffen. Aber auf der anderen Seite hatte ich mich mit Steve so gut verstanden, dass ich Vertrauen hatte.
Und dieses Vertrauen wurde belohnt. Als ich ankam stand dort nicht nur Steve, sondern auch seine feste Freundin Alisha und sein Kumpel Michael. Alle drei waren super cool drauf und zeigten mir, wie ich mit der Pistole umgehen musste. Zugegeben, es kostete mich viel Überwindung abzudrücken, aber als ich es dann tat, hatte ich einen Adrenalinkick und fing an zu lachen. Ich hätte nicht erwartet, dass eine Pistole so schwer ist. In der zweiten Runde schoss ich dann mit einer größeren Waffe, stolperte zurück und fiel beinahe um als ich abdrückte, weil ich auf einen solchen Rückstoß nicht gefasst war. Die drei anderen hatten auch ihren Spaß dabei, mir (als blutige Anfängerin mit einer Waffe in der Hand) zuzusehen. (Für die gleiche Erfahrung: Siehe Video weiter unten)
Von rechts nach links:
Steve, Alisha, Michael, ich
Nachdem wir dann ein paar Runden geschossen hatten, gingen wir alle zusammen Pizza essen und anschließend noch in einer Bar. Ich bin so glücklich dieses Uber in Santa Monica genommen zu haben und somit Steve und im weiteren Sinne auch Alisha und Michael kennengelernt zu haben. Der Abend war unglaublich lustig und ich hatte am nächsten Tag sogar ein bisschen Muskelkater in den Armen (vom Schießen) und ein bisschen Muskelkater in den Wangen (vom Lachen).
Ich weiß, dass man vorsichtig sein muss, wenn man allein reist und das bin ich im Großen und Ganzen auch. Aber man muss manchmal eben auch seinem Bauchgefühl vertrauen und einfach machen. Wenn ich es nicht getan hätte, hätte ich niemals so tolle Leute kennengelernt und einen so witzigen, verrückten Abend erlebt! Nichts macht mir beim Reisen mehr Spaß, als Menschen kennen zu lernen und einfach das Leben zu genießen, ohne immer vernünftig und durchgeplant zu sein. Mein Schlüssel zum Reisen ist das Motto "Mach einfach!"
Am nächsten Morgen hieß es dann leider bereits "Bye bye, Los Angeles". Meine nächster Stopp ist dann südlich von Los Angeles, in San Diego. Ich bin traurig Los Angeles schon zu verlassen - mir hat die Stadt und auch die Natur (Berge, warmes Wetter, Meer) unglaublich gut gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass in dieser Stadt einfach alles möglich ist. Zwischenzeitlich machte ich sogar Überlegungen, meinen Aufenthalt zu verlängern. Aber San Diego soll auch wunderschön sein und wie oft werde ich schon noch im Westen der USA sein? Dieser Aufenthalt war (abgesehen vom Hostel) aber ein voller Erfolg. Wer weiß, vielleicht führt mich mein Weg ja irgendwann noch einmal zurück nach Kalifornien...
Aber jetzt erst einmal: Hallo San Diego!


Ich beim Schießen #Gangster 



Samstag, 17. Dezember 2016

Salt Lake City, Utah

Mary und ich bei den Christmas Lights in
Downtown Salt Lake City
Das erste Semester am Hope College ist endlich geschafft! Somit ist bereits die Hälfte der Zeit meines Auslandaufenthaltes rum - die erste Zeit verging nun doch schneller als gedacht. Ich war aber überglücklich, dass der ganze Lernstress vorerst vorbei ist und ich vier Wochen Semesterferien habe.
Über Weihnachten fahre ich nicht - so wie alle anderen Internationals - nach Hause, sondern nutze die Zeit zum Reisen. Gerade in der Weihnachtszeit ist es ganz besonders schwer von meiner Familie und meinen Freunden getrennt zu sein. Schließlich habe ich nun schon eine sehr lange Zeit ohne meine Liebsten verbracht und manchmal ist es schwer auf dieses ganze Familienleben zu verzichten. Umso glücklicher war ich dann, als ich bei meinem ersten Stopp der großen Reise ankam: Salt Lake City in Utah. Hier habe ich meine frühere Gastfamilie besucht, bei der ich zwei Monate lang gelebt habe, als ich 14 Jahre alt war. Ich hatte Angst, dass es komisch werden würde - schließlich hatten wir uns sieben ganze Jahre nicht mehr gesehen. In dieser Zeit hat sich alles geändert: Meine Gastschwester ist ausgezogen und sogar bereits verheiratet, meine Gastbrüder sind so gut wie erwachsen
 und ich bin schließlich auch nicht mehr 14.
Diese Angst hat sich dann aber als absolut unbegründet herausgestellt. Ab der ersten Sekunde war es einfach nur schön. Ich habe bei meiner Gastschwester Mary geschlafen. Während wir uns damals (Pubertät!) sogar manchmal angezickt haben, haben wir uns dieses mal unglaublich gut verstanden. Wir haben die ganze Zeit gelacht, DVD-Abende gemacht, Kekse gebacken und waren shoppen: Der perfekte Kurztrip.
Marys Ehemann war an dem Wochenende nicht zu Haus, sodass sich das ganze Haus in ein einziges Mädelsparadies aus Glitzernagellack und Lockenstäben verwandelt hat. Mary ist Friseurin / Makeup-Artistin und hat mir nicht nur meine Nägel gemacht, sondern mir auch eine neue Haarfarbe verpasst (naja, jedenfall ombré).
Meine Gast-Tante und ihre Großfamilie, mit denen ich mich schon früher sehr gut verstanden habe, haben inzwischen ein Kind mehr. Als ich zur Tür hereinkam, habe ich mich direkt wohl gefühlt. Dieses liebenswerte Familien-Chaos hat mir einfach gefehlt. Meine Gasteltern haben mich zum Essen eingeladen und mir sogar ein Weihnachtsgeschenk gemacht - so süß! Außerdem waren wir Downtown bei den Christmas-Lights, die (typisch Amerika) übertrieben, aber prachtvoll und wunderschön waren.
Zugegeben: Der gigantische Jesus ist etwas...
gewöhungsbedürftig, aber die Menschen darunter sind
Schätze!!
Generell muss ich sagen, dass ich Salt Lake City viel weniger schön in Erinnerung hatte, als ich es mittlerweile empfinde. Verglichen zu dem nächst größeren Ort bei meinem College ist es wirklich tausend mal schöner! Schon alleine die Berge (eine Seite davon sind die Rocky Mountains) sind atemberaubend und ansonsten ist die Stadt einfach sehr organisiert und sauber - in Grand Rapids, Michigan sieht dagegen alles eher zusammen gewürfelt und manchmal unschön aus.
Diese vier Tage waren insgesamt einfach sehr entspannt, ganz nach dem Motto: Nichts muss, alles kann. Wir haben einfach viel Zeit mit der Familie verbracht, gequatscht, Weihnachtsfilme zusammen geschaut und mit den Kindern gespielt. Die ganze Familie ist total verrückt nach Hunden, was für mich natürlich das Paradies auf Erden war. Es ist nur schwer zu beschreiben, wie sehr mir dieses warme Gefühl einer Familie gefehlt hat. Obwohl es nicht meine Familie ist, hatte ich das Gefühl Teil von ihnen zu sein und habe mich einfach nur wohl und willkommen gefühlt. Eventuell fliege ich über Ostern nochmal nach Utah - Eingeladen bin ich jedenfalls :)
Jetzt heißt es aber erst einmal: Auf nach Los Angeles und danach quer durch den Westen der USA. Nach Weihnachten kommt dann meine Familie zu Besuch, worauf ich mich wie wild freue. Und vor allen Dingen genieße ich jetzt erst einmal die freie Zeit ohne die ganze Arbeit im College! :)

Freitag, 2. Dezember 2016

Oh Kanada ❤

Internationales Team :P
Ich dachte immer, dass mein Studium in Deutschland stressig sei. Ich habe mich häufig darüber beschwert, den ganzen Tag in der Bibliothek verbracht zu haben. Ich nehme alles zurück. Am College verbringe ich nämlich gefühlt Tag und Nacht mit Lernen und Arbeiten und am Ende des Tages ist der Berg an Aufgaben immer noch nicht kleiner. Kein Wunder also, dass ich sehnsüchtig den Thanksgiving-Ferien entgegen fieberte. Ich hatte das Angebot, mit meinen Gasteltern (mit denen ich aber noch nie etwas unternommen habe), 12 Kindern und acht Katzen Thanksgiving zu feiern. Ich habe mich über das Angebot auch wirklich gefreut, schließlich ist es cool, das ganz traditionelle Thanksgiving-Essen zu erleben. Allerdings wollte ich die Zeit lieber nutzen, um zu reisen. Außerdem haben Katzen und ich nicht die beste Beziehung zueinander. :P 
Also beschlossen Bea (spanische Teaching Assistant), ihre Mitbewohnerin Andrea und ich, die fünf Tage für einen Roadtrip nach Kanada zu nutzen. Das Thanksgiving-Essen war trotzdem drin, weil wir uns entschieden, uns ein schickes Essen in Ann Arbor, einer kleinen, sehr hübschen Studentenstadt zu gönnen. In Ann Arbor befndet sich die University of Michigan und es war echt interessant, mal eine der großen Universitäten der USA zu sehen. 
Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Toronto in Kanada. Es war erstaunlich, wie locker die Grenzbeamten Kanadas waren, wenn man mal bedenkt, wie kompliziert es ist, in die USA einzureisen. An der Grenze brauchten wir nichts außer unseres Reisepasses. In Toronto angekommen, waren wir dann erst einmal total begeistert von unserer Unterkunft: Wir hatten eine Wohnung über Airbnb gebucht, welche sich als ein wunderschönes Apartment im 26. Stock eines Hochhauses mit Portier herausstellte, von welchem aus man über ganz Toronto blicken konnte.
Wir besichtigten die Stadt und atmeten wohltuende Großstadtluft ein, bevor wir uns dann Abends alle zusammen schick machten, um auszugehen. Bevor wir Heim kamen, besorgten wir uns noch Wein und Cider, schließlich sind wir sonst an unseren strikten, alkoholfreien College-Campus gebunden.
Wir hatten uns alle so darauf gefreut, mal wieder tanzen zu gehen. Wir zogen also voller Motivation los, um die Stadt unsicher zu machen. Nach 1,5 Stunden Durch-Kälte-Wandern, hatten wir immer noch keinen Club gefunden. So kam es, dass wir zwei Kanadier, die uns zufällig über den Weg liefen (ein Arzt und ein Bänker), ansprachen, um uns einen Tipp geben zu lassen. Diese erklärten uns, dass es in Toronto nicht üblich sei, in Nachtclubs zu gehen und es deshalb kaum welche gäbe. Sie luden uns dann aber ein, mit ihnen in die nächste Bar zu ziehen, was wir auch annahmen. Der Abend wurde dann doch noch ganz lustig. Ich fragte die Kellnerin in der Bar, ob sie mein Bier mit Sprite mixen könne, woraufhin mich nicht nur diese, sondern auch alle anderen am Tisch auslachten. Ich sei ja gar keine richtige Deutsche, wenn ich kein normales Bier trinken würde. Pff, die wissen ja gar nicht, was sie mit Alster verpassen. 
Die Niagara-Fälle - wunderschön!
Um 2:00 nachts stellte sich dann heraus, dass die letzte Runde in jeder Bar in Toronto um 2:00 ausgeschenkt wird. Na toll. Aber der Abend war trotzdem lustig und als wir dann zurück ins Apartment kamen, ließen wir Mädels den Abend noch gemütlich auf der Couch ausklingen.
Der Samstag war dann mein Lieblingstag. Wir setzten unseren Roadtrip fort und fuhren zu den Niagarafällen, welche einfach atemberaubend schön sind. Schade fand ich es allerdings, dass die Wasserfälle von einer ziemlich hässlichen Casino-Stadt voller Leuchtreklame umgeben sind. Schöner fände ich es, wenn die Umgebung ein Naturschutzgebiet wäre, anstatt mit grellen Farben und Fastfood-Restaurants voll gekleistert zu sein. Aber abgesehen von der Umgebung waren die Niagarafälle wirklich ein Traum. Mit einem Boot fuhren wir ganz nah heran, wodurch wir zwar klatschnass wurden, aber einen wunderschönen Blick hatten. Zwischen den Wasserfällen flogen hunderte von Vögeln herum, die sich inmitten des ganzen Wassers pudelwohl zu fühlen schienen.
Da wir bei der Bootstour so nass geworden waren, waren wir vor Kälte am Zittern, als wir zurück auf das Festland traten und verbrachten deshalb nicht mehr viel Zeit in der Stadt (welche übrigens auch Niagara Falls heißt), sondern setzten uns mit einem warmen Kaffee ins Auto und fuhren zurück in unsere Unterkunft in Toronto. 
Die Crew <3 Andrea (rechts), Bea (Mitte) und ich :)
Auch an diesem, dem letzten Abend gingen wir aus und zur Feier der Reise recht schick essen. Wir gönnten uns nicht nur gutes Essen, sondern auch guten Wein. Als sich herausstellte, dass das Fleisch von Andreas Gericht nicht ganz durch war und sie deshalb Bescheid sagte, wurde uns die ganze Rechnung erlassen und noch Dessert oben drauf gelegt. Das Restaurant war recht schick und aus diesem Grund wurden wir wie Königinnen behandelt, als sich herausstellte, dass die Küche einen Fehler gemacht hatte. Wir kamen uns vor wie die größten Schnorrer, da uns bereits am Abend zuvor die beiden Kanadier auf alle Getränke eingeladen hatten (trotz Protest!) und nun auch noch unser Dinner bezahlt wurde. Aber... Naja wir sind Studenten, wir brauchen das Geld haha.
Am Sonntag schauten wir uns dann noch Chinatown an und machten uns Nachtmittags auf die siebenstündige Rückfahrt. Der Grenzübergang nach US-Amerika glich dann - wie gewohnt - einer Schwerverbrecher-Behandlung, aber letztendlich hat ja alles geklappt.
Den Rest der Fahrt hörten wir dann 80er- und 90er-Musik, sangen lauthals mit und tanzten im Auto... (siehe Video). Eben genau so, wie sich das für einen richtigen Roadtrip gehört ;)
Es war auf jeden Fall ein Traum einmal nach Kanada zu reisen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das jemals sagen würde, aber es gibt mit Kanada tatsächlich einen Ort, welcher noch einsamer wirkt als die USA, wenn man über's Land fährt. Aber es ich mag Kanada wirklich gerne. Schon allein, wie sich die Menschen anzogen: Keine Jogginghosen und Hoodies, endlich hatte man wieder einen Reiz, sich auch selbst mit dem Äußeren Mühe zu geben haha. Und es gab Brötchen dort - Highlight! 
Besonders positiv nehme ich von dem Trip aber die Freundschaft zu Andrea mit. Ich war bereits vorher mit Bea befreundet, aber Andrea und ich haben uns durch die Reise erst so richtig kennen gelernt und verstehen uns echt super. Alles in allem ein wunderbares Mädels-Wochenende!
Am Montag hieß es dann leider wieder: Back to school, back to reality. Aber nun ist es nur noch eine Woche, bis die Weihnachtsferien anfangen und mich meine Reise in den Westen der USA weiterführt. Ich kann das Ende dieses stressigen Semesters und den Anfang meiner fast einmonatigen Reise kaum erwarten. Vor allem aber auf den Besuch meiner Eltern und meiner Schwester Nora kurz nach Weihnachten freue ich mich schon wahnsinnig doll!