Donnerstag, 25. Mai 2017

Ein letzter Beitrag

Damit dieser Blog doch noch irgendeine Art von "Schlusswort" findet, habe ich mich dazu entschlossen, hier meinen Erfahrungsbericht zur Hope College Zeit zu veröffentlichen, den ich für die Uni schreiben musste.
Wenn du lernen möchtest, Englisch auf akademischen Niveau zu lernen und dich für die amerikanische Kultur interessierst, dann kann ich dir empfehlen, dich für den Platz am Hope College zu bewerben. An diesem College wirst du nicht nur herausfinden, wie anders das Studium in den USA aufgebaut ist, sondern auch die Unterschiede zu Deutschland im alltäglichen Leben kennen lernen.
Michigan - umgeben von Seen
Viel wichtiger aber noch ist, dass du in diesen neun Monaten über dich selbst hinauswachsen wirst, weil du nun mal an einem fremden Ort, in einer fremden Kultur ankommst, in der man sich erst einmal zurechtfinden muss. Schließlich wirst du am Hope College nicht nur auf Englisch studieren, sondern auch als eine Art Deutsch-Tutorin arbeiten – aber dazu später mehr. Das tolle an diesem College ist: Die Mitglieder der „Hope College Community“ werden alles tun, um dir zu helfen, wann immer du Probleme hast, oder einfach einmal jemandem zum Reden brauchst.

Zum College:

Hope College ist mit knapp 3000 Studierenden ein sehr kleines, privates College, nahe dem Ufer des Lake Michigan. Der Name und das Campus-Motto („Spera in Deo“ à „Hope in God“) legen die christliche Ausrichtung vielleicht schon nahe, die dir während deines Auslandsaufenthaltes täglich begegnen wird. So gibt es Montag, Mittwoch und Freitag einen ca. 25-minütigen Gottesdienst in der Campus-Kapelle, zu dem ein großer Teil der Studierenden und Lehrenden auch regelmäßig erscheint, sowie einen zweistündigen Gottesdienst am Sonntag, der ebenfalls immer gut gefüllt ist. Ein Gottesdienst in Amerika sieht aber ganz anders aus, als man es aus Deutschland kennt: Hier findest du eher Vorträge mit Bezug auf die täglichen persönlichen Herausforderungen und Musik in Form von Gospel-Songs und christlichen Pop-/Rock-Bands. 
Spaß im Unterricht - mach deinen Job kreativ!
Der Campus des Hope Colleges ist sehr schön. Um die Pine Grove, eine riesige Grünfläche voller Bäume und sich sonnenden oder lernenden Studierenden, spielt sich das Uni-Leben ab. Anders als in Deutschland ist in den USA aber nicht allzu viel Zeit zum faul in der Sonne liegen, da in den Kursen erwartet wird, dass du täglich Hausaufgaben abgibst, die dann auch bewertet werden. Generell gleicht der „Unterricht“ am College eher dem Aufbau der deutschen Oberstufe. Dafür sind die Dozenten/Dozentinnen aber auch allzeit bereit dir mit Hausaufgaben und Fragen zum Kurs zu helfen, was ich persönlich besonders in der Anfangszeit auch gern und oft genutzt habe. Das Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden ist eben viel persönlicher – Jede(r) Prof. weiß genau wie du heißt, woher du kommst und ist an dir als Person interessiert.

Zum Ort:

Das College befindet sich in Holland, Michigan, einem – für deutsche Verhältnisse – sehr kleinen Ort. Es gibt im Grunde eine Einkaufsstraße, die für dich fußläufig erreichbar ist und alles andere liegt für dich – sofern du dir kein Auto eines Freundes leihen kannst – außer Reichweite. Dafür ist das Örtchen wirklich sehr hübsch und erinnert an den Stil, den wir aus
Nächste Stadt: Chicago!
den Niederlanden kennen. Hier findet Holland, Michigan nämlich auch seinen Ursprung, da dieses Gebiet einst von niederländischen Einwanderern besiedelt wurde. Du wirst dich aber mit dem Gedanken anfreunden müssen, etwas isoliert zu leben, da der öffentliche Verkehr in dem Ort quasi nicht vorhanden ist und zum Beispiel zum nächsten Supermarkt nicht einmal Fußwege führen, da es in den USA sehr ungewöhnlich ist, sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad fortzubewegen, anstatt – selbst kurze Strecken – mit dem Auto zu fahren. Wenn du aber Glück hast, dann findest du Freunde, die dir ab und zu ihr Auto leihen. Das hat mir sehr geholfen, mit der andersartigen Infrastruktur der Gegend zurechtzukommen, die als Deutsche(r) eben wirklich sehr ungewohnt und manchmal etwas beengend ist. Zum Glück gibt es aber einige Cafés in Holland, in denen man sich mit Freunden treffen oder lernen kann, anstatt immer nur on Campus zu sein.

Dein Job:

Du wirst am DMCL (Department of Modern and Classical Languages) angestellt sein, wo du für das Fach Deutsch als Teaching Assistant arbeiten wirst. Dieser Job bedeutet, ein paar Mal in der Woche Deutsch-Klassen zu unterrichten, Veranstaltungen zur Repräsentation Europas und der deutschen Kultur zu planen und anderweitige Hiwi-Arbeiten, die anfallen, zu erledigen. Der Deutsch-Unterricht zielt jedoch kaum bis gar nicht auf Grammatik ab,
Dein Büro, das du dir mit dem/der French TA teilst
sondern es geht vielmehr um Kultur-Vermittlung und darum, den SchülerInnen die Angst vor dem Deutsch-Sprechen zu nehmen. Für mich war dieser Job eines der Highlights des ganzen Auslandsjahres, da du sehr frei in der Gestaltung deines Unterrichts bist und du, neben organisatorischen, auch kreative Aufgaben hast. Dein „Chef“ ist Professor Lee Forester, der Vorsitzende des Fachs Deutsch. Er wird dir wöchentlich neue Aufgaben geben und dir mitteilen, welche Erwartungen er an dich hat. Lee ist sehr hilfsbereit und freundlich und hat auch immer Verständnis dafür, wenn du mal mehr Hilfestellung als gewöhnlich benötigst, oder irgendetwas nicht so gut läuft. Des Weiteren wirst du ihn alle zwei Wochen beim „German Stammtisch“ sehen, wo alle möglichen Deutsch-StudentInnen und andere Leute, die gern deutsch sprechen, zusammenkommen und Spiele spielen, sich unterhalten und gemeinsam auf Kosten des Departments essen und trinken. Der Stammtisch hat mir immer besonders viel Spaß gemacht und ich bin gern dorthin gegangen, aber es wird auch erwartet, dass du möglichst oft daran teilnimmst.

Campus-Leben: 

Das Leben an der Uni ist ganz anders, als du es aus Deutschland kennst. Erst einmal wohnen fast alle Studierenden auf dem Campus, sodass es manchmal fast die Atmosphäre eines Internats hat. Die meisten leben in Zwei- bis Dreibettzimmern in Studentenwohnheimen, aber da du als Teaching Assistant eine besondere Stellung hast, lebst du in einem internationalen Haus (namens Fried Cottage), in dem du (Luxus pur!!!) sogar dein eigenes, großes Zimmer hast. Es gibt sehr strikte Regeln am Hope Campus, zu denen beispielsweise gehört, dass der Konsum von Alkohol und das Rauchen
So sieht dein Zimmer am Hope College aus
auf dem Campus absolut verboten sind, auch wenn du Ü-21 und in deinem Zimmer bist. Das wird auch ziemlich streng kontrolliert – es kann passieren, dass Campus Safety (eine Art Privatpolizei des Colleges) die Studentenwohnheime, Häuser und sogar 
Zimmer unangekündigt nach Alkohol und Drogen durchsucht. Aber auch andere Regeln, über die man manchmal schmunzeln muss, gelten strikt – wie zum Beispiel, dass du (selbst, wenn du sie nicht anzündest) keine Kerzen besitzen darfst. 
Das bedeutet: Die feuchtfröhlichen Abende, die in Deutschland für viele zum Studentenleben dazugehören, bleiben in den USA i.d.R. aus, es sei denn, du gehst 
auf Verbindungspartys, die dann auch an Filme wie „American Pie“ erinnern, aber mich persönlich eher wenig angesprochen haben. Auch die Möglichkeit abends tanzen zu gehen,
Fried Cottage - deine Unterkunft
gibt es wenig bis gar nicht. Die Studierenden am Hope College treffen sich daher eher, um abends mal gemeinsam Frozen Yoghurt zu essen, Hausaufgaben zu machen, oder einen Film zu schauen – aber auch das kann mit den richtigen Leuten eine tolle Zeit sein! Des Weiteren hat das Hope College viele Dinge gratis zu bieten. So kannst du kostenfrei das Fitnessstudio + Schwimmbad besuchen, zu verschiedenen Motto-Abenden (wie „Korean Barbecue“) gehen und manchmal werden auch kostenfreie Trips nach Chicago angeboten. Du kannst sogar kostenfrei zur Arztpraxis auf dem Campus gehen. Da du dieses unglaubliche Stipendium hast, kannst du drei Mal am Tag kostenlos in der Mensa essen, musst nichts für die Unterkunft zahlen und auch die Studiengebühren fallen für dich komplett weg. Du wirst erstaunt sein, wie viele Kosten vom Hope College wie selbstverständlich übernommen werden. Was besonders toll daran ist: So hast du kaum Ausgaben und kannst das übrig gebliebene Geld ins Reisen während der Ferien investieren!

Kulturschock? Mach es trotzdem!

Du wirst einige Zeit brauchen, um dich an das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt im mittleren Westen zu gewöhnen. Während man durch die Medien oft den Eindruck vermittelt bekommt, die USA und Deutschland, als zwei westliche Länder, seien sich sehr ähnlich, sind die Kulturen und auch die Infrastrukturen viel verschiedener, als oft gedacht.
Nimm dir Zeit zum Reisen! Amerika ist
wunderschön und vielfältig!
Aber gerade der Kulturschock, den mit Sicherheit auch du haben wirst, ist einer der Hauptgewinne des Auslandaufenthalts in den USA! Zu lernen, sich anzupassen und sich dennoch selbst treu zu bleiben und die Unterschiede zweier Kulturen schätzen zu lernen, ist eine Erfahrung, die mich und meine Weltanschauung noch lange prägen wird.
Du wirst Menschen kennenlernen, die du in deinem Leben nicht missen möchtest und du wirst Erlebnisse haben, die dich persönlich und akademisch bereichern werden. Der Job und auch das Studieren auf Englisch werden dich täglich vor Herausforderungen stellen. Aber diese Herausforderungen zu meistern, ist etwas, wovon du für den Rest deines Lebens profitieren wirst. Nicht zuletzt wirst du Möglichkeiten haben, das Land zu bereisen und die landschaftliche und kulturelle Vielfalt Amerikas zu entdecken – diese Chance ist unter Umständen einmalig.
Schon jetzt, einen Monat nach meiner Rückkehr, haben mir das Stipendium und die damit verbundenen Sprachkenntnisse zu tollen Praktikums-Zusagen verholfen und mich in meiner Selbstrepräsentation gestärkt. Ohne das Stipendium am Hope College in Michigan hätte ich viele atemberaubende Erfahrungen verpasst, die mich auf ewig prägen werden. Stürz dich in dieses Abenteuer und sieh selbst, wovon ich spreche – bewirb dich am Hope College!


Dienstag, 11. April 2017

Time flies

Heute sind es nur noch zwei Wochen und ein paar Tage, bis ich im Flieger zurück nach Europa sitze. Und während ich oft das Gefühl hatte, dass jede Sekunde in der Geschwindigkeit einer Stunde vergeht, rennt die Zeit jetzt plötzlich schneller davon als ich, wenn ich eine Wespe sehe. (Also echt ganz schön schnell...)
Die 25° Celsius wurden zum
Lesen in der Sonne genutzt :)
In den letzten Tagen hat endlich der Frühling in Michigan eingesetzt... dachte ich jedenfalls. Während es vor ein paar Tagen noch 5° Celsius kalt war, war es einen Tag später mit 25° Celsius plötzlich Kurze-Hosen-Wetter. Heute, wieder einen Tag später, ist allerdings wieder Winterjacke angesagt. Ich kenne wirklich keinen Ort auf der Welt, an welchem man sich so wenig auf das Wetter verlassen kann! :D Aber es ist auf jeden Fall schön, zwischendurch mal ein paar schöne Tage zu haben! :)
In den letzten Wochen bin ich nun dabei, schon einmal die Dinge auszumisten, die ich nicht mit nach Deutschland nehmen möchte und die letzten Arbeiten zu erledigen. Vor allem bedeutet das gerade: Hausarbeit schreiben. In meinem Kurs Global Political Economy habe ich das Thema "Protektionismus [in US-Amerika]" ausgewählt und bin gerade voll und ganz in der Materie. Es klingt vielleicht sterberhaft, aber mir macht das Schreiben der Arbeit richtig Spaß, da das Thema aktueller nicht sein könnte und mich Präsident Trumps Politik schließlich mein ganzes Auslandsjahr begleitet und meine Emotionen und mein Gerechtigkeitsgefühl Achterbahn fahren lassen hat.
Dieser Kurs ist wirklich eines der besten Dinge, die mir am Hope College passieren konnten. Ich habe das Gefühl, dass ich bisher in wenigen Kursen meiner schulischen Laufbahn je so viel und umfassend über Politik und politische Geschichte gelernt habe. Mein Professor ist wirklich ein guter Dozent, der zwar oft mit seinen Aussagen provoziert, es so aber schafft, mich dazu zu bringen, mein ganzes Weltbild in Frage zu stellen. Genau solche Professoren braucht Amerika (aber natürlich auch jedes andere Land): Professoren, die dazu anregen, die Welt kritisch zu sehen, die einen dazu zwingen, sich eine eigene Meinung zu bilden, aber einem auch Bewusstheit dafür vermitteln, dass Meinungen vielfältig sind und "richtig" und "falsch" bloß davon abhängen, in welchem Licht man die Dinge beleuchtet.
Downtown Holland - Menschen, die "Gilmore
Girls" geschaut haben, würden es vielleicht
mit Stars Hollow verwechseln...
Damit wären wir auch bei einer Sache, die ich tatsächlich am Hope College vermissen werde. Obwohl ich viele Kurse aufgrund fehlenden Weitblickes eher kritisch sah, wird mir dieser Kurs sehr fehlen. Das Sozialleben am Hope College hat mich zwar nie so wirklich mitgerissen, aber es gibt Dinge, die ich hier habe, die ich in Deutschland nicht haben werde. 
Dazu gehört auch mein Job, der mir hier wirklich ans Herz gewachsen ist und geradezu zu einer "inneren Mission" für mich geworden ist. Ich habe wirklich bemerkt, dass ich bei meinen Klassen im Hinblick auf Allgemeinwissen Spuren hinterlasse. Ich bin wirklich dankbar, dass mir mein "Boss", also der Deutschprofessor, die Möglichkeit gegeben hat, den Unterricht so zu gestalten. Deutsch unterrichten ist die eine Sache, aber den Schülern/Schülerinnen einen Zugang zu Dingen zu geben, über die sie im Alltag vielleicht nicht so oft nachdenken, ist super. Das soll nicht überheblich klingen - es ist nur eben einfach kein besonders großer Bestandteil des amerikanischen Schulsystems, Blicke über die Landesgrenzen hinaus zu wagen. Und das liegt nicht etwa an einer "Null-Bock"-Haltung der Studierenden, sondern einfach an der Gewohnheit im eigenen Rahmen zu bleiben. Bei meinen Klassen konnte ich deutlich sehen, dass man nur ihre Aufmerksamkeit auf das Weltgeschehen lenken muss, damit sie plötzlich Interesse und Eigeninitiative entwickeln. Aber auch wenn es nicht um Diskussionen oder kritisches Denken ging, hat es Spaß gemacht, die Stunden vorzubereiten und (meistens ;)...) auch sie durchzuführen.
Bei der Schnitzeljagd sollte Europa oder ein europäisches Land
als Standbild dargestellt werden: Diese Gruppe hat den
Brexit dargestellt :D
Heute zum Beispiel habe ich meine SchülerInnen auf eine Schnitzeljagd zum Thema Europa/EU geschickt, die ich zuvor selbst geplant und erstellt hatte. Die Klasse hatte sichtlich Spaß an der Schnitzeljagd und hat mir das danach auch noch einmal gesagt, was meinen Tag gleich ein bisschen schöner gemacht hat. :) 
Zwischendurch war ich manchmal etwas deprimiert, wenn meine SchülerInnen nicht so gut auf den Unterricht ansprangen, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber dieses Jahr hat mir im Bezug auf Lehrmethodik, Organisationsvermögen und Kreativität auf jeden Fall unglaublich viel gebracht. Manchmal musste ich hier wirklich hartnäckig sein, um zu erreichen, was ich wollte, aber gerade das gibt mir jetzt ein Gefühl dafür, was ich alles schaffen kann, wenn ich mich dafür einsetze - und der Weg zu diesem Gefühl ist eine unbezahlbare Erfahrung! :)





Mittwoch, 29. März 2017

Spring Break!

Santa Monica Pier
Mit der Spring Break ("Frühlingsferien") stand meine letzte große Reise bevor. Diese sollte ursprünglich mal an einen neuen Ort gehen, wie zum Beispiel Florida, wo die meisten Leute für die Ferien hinfahren, weil es dort um diese Zeit so warm ist. Ich habe mich dann allerdings umentschieden und bin noch einmal für ein paar Tage zurück nach Los Angeles, Kalifornien geflogen.
Dort habe ich mich mit Alisha und Steve (meinen Freunden vom letzten Mal) getroffen und ganz faul am Strand in der Sonne entspannt.
Die Entscheidung nach Los Angeles zurückzufahren, hatte verschiedene Gründe. Zum einen wollte ich gern noch einmal Alisha und Steve sehen und zum anderen war es etwas günstiger als Florida. Außerdem LIEBE ich Kalifornien! 
Da ich ziemlich knapp bei Kasse war, machte ich einen extrem-low-budget Urlaub. Ich besuchte keine Sehenswürdigkeiten, die Eintritt kosteten und aß fast gar nicht in Restaurants, sondern machte
Venice Beach Boardwalk
mir selbst Essen in der Küche meiner Airbnb-Unterkunft - welche übrigens die versiffteste Küche war, die ich in meinem Leben je gesehen habe! :D Aber das war schon okay, ich habe mich so oder so nur zum Essen und Schlafen in dem Zimmer aufgehalten.
So richtig viel gibt es über Los Angeles gar nicht zu erzählen. Es war einfach wunderschön dort zu sein. Die Menschen in Kalifornien scheinen so viel liberaler und offener zu sein als in Michigan... ich denke, die Sonne macht's! Meine Höhepunkte der Reise waren dieses Mal die Public Library, in welcher es eine gratis Tour gab, die von einer Studentin geführt wurde, die nicht viel älter war als ich. Die Bibliothek ist wunderschön und hat viele Details, die ich ohne Anleitung niemals entdeckt hätte. Aber noch viel schöner war ein Bücherladen für gebrauchte Bücher, der sich "the last Bookstore" nennt und für seine Einzigartigkeit berühmt ist. Ein alter Raum mit hohen Decken, in dem sich die Bücher nur so stapeln. In der zweiten Etage sind kleine Räume von verschiedenen Künstlern belegt, die dort ihre Ausstellungen präsentieren. Alles kostenlos. Dieser Buchladen hatte eine so einzigartige Stimmung, dass ich anstatt der ursprünglich geplanten 20 Minuten direkt 2,5 Stunden dort
The Last Bookstore! <3
vertrödelte. Als ich den Laden verließ, verlief ich mich in Downtown Los Angeles (mal wieder - trotz Google und Geographie-Studium passiert mir das ständig!). Es stellte sich aber als gut heraus, als ich auf einen kleinen Straßenmarkt stieß, auf welchem handgemachter Schmuck, Kleidung, sonstiges Allerlei und frisches Obst und Gemüse verkauft wurde. Der Markt war total süß und ganz klein. Das ist wirklich toll an L.A.: Obwohl diese Stadt so unglaublich groß ist, findet man immer wieder kleine "Oasen" in dem Trubel der Metropole.
Als ich dann zurück nach Michigan kam, hatte ich immer noch die Hälfte meiner Ferien vor mir. Zum Glück hatte aber meine Freundin Andrea ihr Auto auf dem Campus gelassen, während sie verreist war und hatte mir und Bea erlaubt, es für diese Zeit zu benutzen. Damit konnten Bea und ich ein bisschen die Gegend erkunden und fuhren zum Beispiel in die nächst größere Stadt Grand Rapids (welche in Deutschland als kleiner Ort bezeichnet werden würde...).
Wenn die Handwerker kurz mal Pause
machen... und dann nie wieder kommen.
Das war auch wirklich gut, da ich nämlich die einzige aus dem Haus war, die so früh aus den Ferien zurückkehrte. Alle anderen waren bei ihren Familien oder Freunden zu Hause. Als ich "nach Hause" kam, erwartete mich ein komplett verdrecktes Haus. In der Küche standen Essensreste an der offen Luft herum und das Bad war nicht gerade besser (Shoutout an meine Mitbewohner). Also hatte ich erst einmal einen Putz-Anfall, bis ich mich wieder halbwegs wohl im Haus fühlte. Als ich dann duschen wollte, erwartete mich der nächste Schrecken: Das Badezimmer war halb zerlegt und die Tür war verschwunden. Es stellte sich heraus, dass das College irgendetwas im Bad erneuern wollte, angefangen hatte und dann schlicht vergessen hatte, es zu Ende zu bringen. Obwohl ich meiner Hausleiterin sofort Bescheid sagte, dauerte es eine ganze Woche, bis wir unsere Tür wieder bekamen. Das zögerte sich länger hinaus, als die Ferien dauerten, was zur Folge hatte, dass wir alle ohne Tür duschen mussten. Eine wahre Freude in einem Haus, in dem 8 Mädchen wohnen, die fast alle ständig ihren festen Freund im Schlepptau haben. Hach Hope College, du schaffst es immer wieder mich zu überraschen.
Abgesehen von diesen kleinen, relativ nervigen Dingen, waren die Ferien aber gut und auch dringend benötigt. Ich habe das Gefühl, selbst in diesen zehn Tagen konnte ich nicht genug Schlaf bekommen, um meine dauerhafte Müdigkeit zu überwinden haha. Aber jetzt sind es ja auch bloß noch vier Wochen, die ich früh aufstehen muss, bevor ich wieder zu Hause aufwache!
Cheers.



Samstag, 25. März 2017

Das große Dilemma zwischen Gehen und Zurückkommen

Es ist schon merkwürdig, wie Tag für Tag so vergeht und man eigentlich gar keine großen Veränderungen bemerkt. Aber dann blickt man auf das ganze Jahr zurück und alles scheint anders zu sein als zuvor. 
Auch wenn ich nicht besonders gläubig bin:
In der Kapelle des Colleges denkt es sich gut nach :)
Kurz vor meiner Abreise nach Amerika habe ich mich oft gefragt, ob es das Richtige ist, genau jetzt wegzugehen. Mein Leben in Göttingen gefiel mir so gut, ich fühlte mich wohl in meiner WG und mit meinem Studium. Ich war froh, meine engsten Freunde dort um mich zu haben und es war auch nah genug an meinem Elternhaus dran. Ich habe wirklich daran gezweifelt, ob es eine gute Entscheidung ist, all das an einem so schönen Zeitpunkt für ein Jahr hinter mir zu lassen. Na klar, man kommt ja wieder - aber in einem Jahr ändert sich nun mal viel.
Und nun lebe ich schon eine ganze Weile in den USA. Am Anfang war es schwierig für mich, mich in die Kultur einzufinden und innerlich anzukommen. Immer wieder habe ich mir gewünscht, wieder in Deutschland zu sein - da, wo sich all meine Freunde, meine Familie und all meine Sachen befinden. Und jetzt kommt der Tag meiner Abreise immer näher. Heute sind es noch genau ein Monat und vier Tage. Es ist nicht so, dass ich in Michigan bleiben möchte. Es gibt zu viele Dinge, die mich auf Dauer an dem Leben in einer so kleinen Stadt, an einem so kleinen College stören würden. Ich freue mich also darauf, zu gehen (auch wenn es vieles gibt, das ich vermissen werde). Aber mit jedem Tag wird mir klarer, dass es eher eine Vorfreude darauf ist, zu gehen, als darauf, zurück nach Hause zu kommen.
Typische Situation für Bea und mich: Kaffee trinken in einem
gemütlichen Coffeeshop und so lange hin- und her
philosophieren, dass es plötzlich 4 Stunden später ist.
Ich habe fast ein bisschen Angst davor zurückzukehren. Ich weiß, dass sich in dem Leben meiner Freunde vieles verändert hat. Einige haben ganz neue Gruppen, mit denen sie viel machen, andere haben Göttingen in der Zeit verlassen. Und selbst das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, wird so nicht mehr existieren, wenn ich heim komme. Die Familie meiner Schwester zieht mit in das Haus meiner Eltern ein. Dafür wird das ganze Haus umgebaut. Ich freue mich darüber, weil ich es für eine gute Idee halte. Aber bevor ich Deutschland verlassen habe, war der Umzug nicht einmal geplant. Das bedeutet, ich habe einen Platz verlassen, an dem ich mein Leben verbracht habe, seit ich geboren wurde und der sich niemals so richtig groß verändert hat. Und dann komme ich ein Jahr später wieder und dieser Platz der Kindheit ist plötzlich nicht mehr da. Auch meine WG - nachdem ich all die letzten Jahre mit meinem Mitbewohner Martin zusammengewohnt habe, ist dieser aus Göttingen weggezogen, während ich in Amerika war. Jetzt wohnt eine meiner besten Freundinnen, Jana, in der WG und wird meine Mitbewohnerin sein. Ich freue mich sehr darauf, aber auch hier komme ich in ein zu Hause zurück, dass ganz anders ist, als das zu Hause, das ich vor einem Jahr hinter mir gelassen habe.
Damit will ich sagen: Ein Jahr verändert vieles - und wer weiß schon, ob ich da mithalten kann?
Es sind schließlich nicht nur die Leben der anderen die weitergehen, sondern auch mein eigenes. Ich habe in den vergangenen Monaten so vieles erlebt, das mich beeindruckt und meinen Blickwinkel auf so einige Dinge (wie zum Beispiel Politik, Gesellschaft, Wertevorstellungen) verschoben hat. Und manchmal weiß ich nicht, ob ich damit noch in die Formen, die ich vorher gelegt habe, hineinpasse,
Eines der schönsten Dinge in Michigan:
Die tausenden Seen und die (durch die Kälte) klaren Himmel.
oder hineinpassen will.
Die Zeit hat deutlicher als irgendwas jemals zuvor gezeigt, wem ich wirklich wichtig bin. Mit einigen Menschen war es nahezu unmöglich Kontakt zu halten, da - selbst wenn ich versucht habe, den Kontakt zu suchen - nicht viel, manchmal gar nichts, zurück kam. Aber auch andersrum: Ich habe an mir selbst bemerkt, zu wem mir der Kontakt besonders wichtig ist.
Es tut zwar manchmal weh, zu sehen, wer kein Interesse an der Freundschaft zeigt, wenn man nicht in greifbarer Nähe ist, aber es ist eben auch wichtig, diese Erfahrung zu machen.
Auch schon bevor ich gegangen bin, habe ich über diese möglichen Veränderungen nachgedacht. Aber jetzt versetzen sie mich manchmal in Unsicherheit. Veränderung ist gut, weil Veränderung "Entwicklung" bedeutet und "Entwicklung" kann ein Fortschritt sein. Aber man verliert von der anderen Seite des Ozeans eben auch schnell den Überblick.
Wenn ich wiederkomme, werde ich bald meinen Bachelor beenden. Und ich denke immer mehr darüber nach, noch einmal während des Studiums in eine ganz neue Stadt umzuziehen. Ich habe mich kürzlich auf mehrere Praktika beworben und habe eventuell die Möglichkeit nach Frankfurt, Düsseldorf, München, Hamburg oder Berlin zu gehen. Wer weiß, vielleicht hält es mich ja dort.
Zurück nach Göttingen / Hannover zu kommen, wird auf jeden Fall sehr aufregend. Zurück in die abgewöhnte Gewohnheit. ;)



Mittwoch, 15. März 2017

Update aus Michigan

Schon ziemlich lange habe ich nicht mehr geschrieben. Das liegt zum einen daran, dass zurzeit nicht viel Spannendes passiert und zum anderen daran, dass ich ziemlich beschäftigt mit der Uni war.
Kaltes, kaltes Michigan...
Ich belege dieses Semester zwar nur zwei Kurse, in denen ich als Studentin sitze, aber diese sind auf einem höheren Level und bringen somit viele Hausaufgaben mit sich. Mein Lieblingskurs nennt sich "Global Political Economy" und beschäftigt sich hauptsächlich mit den ökonomischen Verbindungen verschiedener Länder, also zum Beispiel mit Handelsabkommen. Wir reden aber auch sehr viel über Politik - ganz besonders über Trump und welche Folgen seine Politik für die weltweite Wirtschaft haben wird. Ich bin echt froh, dass ich diesen Kurs belege, da er mir 1. angerechnet wird und 2. weil dieser Kurs der einzige Rahmen ist, in dem Kommunikation über die politischen Geschehnisse in Amerika (aber auch außerhalb) stattfindet. 
Also, wenn ich keine gute Lehrerin bin... ;)
Manchmal bringt mich dieser Job so zum Lachen :D
Die extremen Umbrüche, die zurzeit in Amerika stattfinden, beunruhigen mich nämlich schon sehr. In meinem Haus habe ich ein paar mal versucht, mich mit meinen Mitbewohnerinnen darüber zu unterhalten, aber das Gespräch kam leider nie wirklich ins Rollen. Ich habe das Gefühl, dass das Thema hier einfach totgeschwiegen wird und das lässt mich (mit meinem Redebedarf) verzweifeln. Von daher bringt mir der Kurs sehr viel, da ich in diesem verschiedene Perspektiven auf die Geschehnisse einnehmen kann und muss - was mir Weitblick verschafft. Ich merke nämlich manchmal selbst, dass ich mich etwas in meinem Entsetzen und Ärger über Trumps Regierung verbeiße. Ich muss allerdings sagen, dass - obwohl es ein Kurs für Politik-Studierende ist - die Diskussion im Kurs eher hinkt. Wenn die Studierenden etwas sagen wollen, dann ist das zwar gern gesehen, aber die meisten sitzen bloß schweigend im Raum.
Wenn etwas gesagt wird, gilt die Aussage meist dem "tollen Wandel" den Trump anstößt.
Mein selbst ausgedachten Memory-Spiel zum Thema
"Islam" im Rahmen des Themas "Immigration"
Ich habe mir hier (zum Glück) abgewöhnt Meinungen in "falsch" und "richtig" zu kategorisieren, aber es fällt schon ein sehr starkes Übergewicht der republikanischen Trump-Fürsprecher auf. Wenn es um die Europäische Union oder andere Bündnisse oder Länder außerhalb der USA geht, hat man manchmal das Gefühl, dass die Studierenden denken, es handele sich um einen anderen Planeten. Selbst der Professor, den ich übrigens sehr schätze, ist nur so halb informiert. Zum Beispiel hat er neulich von der Türkei als Mitglied der EU gesprochen, obwohl die Beitrittsfrage der Türkei in den letzten Jahren ständig in der öffentlichen Diskussion stand. 
Deep-Dish-Pizza in Chicago
- Beas absolut käsiges Favorite!
Mein anderer Kurs nennt sich "Environmental Public Policy". Diesen Kurs mag ich eher weniger. Ich dachte ursprünglich ich könne ihn mir für "Wirtschaftsgeographie" an der Uni Göttingen anrechnen lassen, aber das hat sich als falsch herausgestellt. In dem Kurs geht es nämlich nur um die
Entwicklung von Umweltmanagement in den USA. Es ist zwar ganz interessant, aber mir fehlt definitiv der globale Bezug. Hinzu kommt, dass die Prüfungsleistung für dieses Fach vier Klausuren, eine Präsentation und eine Hausarbeit sind. Dafür muss man drei mal in der Woche zu der Klasse gehen, wo aber nur sehr trockener Frontalunterricht mit überfüllten Power-Point-Folien stattfindet. Des Weiteren geht es viel um Gesetze und Regulationen, also das reinste Fachgesimpel auf englisch. Ich habe zwar so gut wie gar keine Probleme mehr mit der Sprache, aber all diese Begriffe auswendig zu lernen, gleicht dem Erlernen einer völlig fremden Sprache.
Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, die Vorlesung für Wirtschaftsgeographie in Deutschland zu besuchen: Einmal die Woche Vorlesung, einmal die Woche Tutorium und eine Klausur - und das Auswendiglernen auf deutsch. Hierfür habe ich mit meiner Professorin gesprochen. Um die Bedingungen meines Visums zu erfüllen, muss ich einen Nachweis haben, dass ich am Kurs teilgenommen habe. Deshalb habe ich jetzt mit ihr abgesprochen, dass ich an keinen Prüfungsleistungen teilnehme und mir dafür absichtlich ein F (also eine 6) geben lasse, da die Note so oder so nicht in meine deutschen Ergebnisse eingehen wird und auch nirgendwo auftauchen wird. Es kratzt zwar ein klein wenig am Stolz, aber es macht
Bea und ich in Chicago! Und ach ja... Im Hintergrund ganz
klein auch Abraham Lincoln :P
keinen Sinn für mich, die größte Arbeit in ein Fach zu investieren, das mir nichts bringt. 
Da investiere ich die Zeit lieber in Global Political Economy (was ich mir anrechnen lassen werde) und meinen Job als Teaching Assistant.
Der Job läuft recht gut und macht mir auch ziemlich viel Spaß. Das niedrigere Level verhält sich zwar wie ein Gruppe von bockigen Teeagern, aber ich gebe mein Bestes, ihnen ein bisschen Motivation zu geben und die Freude an Deutsch hervor zu kitzeln.
Das höhere Level ist dafür ein Traum. Die Klasse macht vollkommen motiviert beim Unterricht mit. So langsam habe ich auch den Dreh raus und genug Unterrichtsmethoden im Petto, um den Unterricht ziemlich cool zu gestalten. B-) 
Nach dem Karaoke-Abend in
Chicago Downtown.
Aufgedreht wie noch was!
Meine Wochenenden verbringe ich hauptsächlich mit Bea (meiner spanischen Freundin). Bei uns hat sich so langsam die Tradition eingependelt, jeden Freitag Abend Filme zu gucken und ein bisschen Bier zu trinken und uns über unsere Mitbewohnerinnen aufzuregen. :D Mit Bea war ich vor ein paar Wochen auch mal wieder über das Wochenende in Chicago, wo wir übrigens in einer Karaoke-Bar das Haus gerockt haben. Ich kann zwar absolut gar nicht gut singen, aber das schien den Besuchern der Bar vollkommen egal zu sein. Unter lautem Applaus und Gekreische wurden wir zwei mal auf die Bühne und von der Bühne hinunter begleitet - eine richtig lustige, einmalige Nacht! Erinnerungen, an die ich gern denken werde. :)
Tja, und so vergeht hier langsam Tag für Tag und das Ende meines Amerika-Jahres rückt immer näher. Um ehrlich zu sein, bin ich aber recht froh, in 1 1/2 Monaten zurück nach Deutschland zu fliegen. Ich vermisse es einfach "dazu zu gehören" - damit meine ich, nicht ständig den Status als "die Deutsche" auf die Stirn gestempelt zu bekommen. Außerdem vermisse ich natürlich mit jedem Tag mehr und mehr meine Freunde, Familie und mein eigenes, großes, gemütliches BETT! ;)
Mein Lieblingsbild und mein Lieblingsmensch in den USA :)
Bevor ich aber zurückkehre, kommt erst einmal die Spring Break (Frühlingsferien), die am 17. März beginnt und am 27. März endet. In der Spring Break fliege ich noch einmal zurück nach Los Angeles, um Steve und Alisha, die Leute, die ich damals dort kennengelernt habe, zu besuchen und vor allem um ein bisschen Sonne zu tanken. In Michigan ist es nämlich so bitterkalt, dass ich zurzeit unter fünf Decken schlafe - und das ist immer noch nur so halb warm. (Eine andere Sache, die ich an Deutschland vermisse: Daunendecken...haha.)
Und damit ist ist mein Blog einmal fix geupdated. Aber es dauert ja auch gar nicht mehr so lange, bis ich alles persönlich berichten kann... :) 





Freitag, 20. Januar 2017

Die Reise durch den wilden Westen mit meiner Familie

Typisch Nora... Handstand im Death Valley!
Ich liebe meine Turn-Schwester <3
Als ich dann in Phoenix, Arizona angekommen war, verbrachte ich ein paar Tage (inklusive Weihnachten) mit der ehemaligen Gastfamilie (Slovenskys) meiner Schwester, die - als sie 16 war - selbst ein Auslandsjahr in den USA verbrachte. Ihre Gastschwester Lizzy ist 26 und eine ganz liebe Person, sodass es eher war, als ob ich mit einer Freundin zusammen wäre. Auch der Rest der Familie ist aber super nett. Nicht nur, dass sie mich durchfütterten, sondern ich bekam sogar Weihnachtsgeschenke, was mich sehr gefreut hat, mir zur selben Zeit aber auch etwas unangenehm war, weil ich Angst hatte, dass ich jemandem "auf der Tasche liegen" könnte. 
Es war aber eine sehr schöne Zeit und auf alle Fälle ein sehr ungewöhnliches Weihnachten, da es in Arizona auch im Winter warm ist. Wir verbrachten unsere Abende mit Heißer Schokolade + Baileys im Whirlpool, gingen shoppen, backten Kekse und sahen kitschige Liebesfilme. Also Entspannung pur!
Eine kleine Weihnachts-Wanderung durch
das Wüstengebiet in Phoenix!
Zwei Tage nach Weihnachten kam dann bereits meine Familie - naja, jedenfalls ein Teil von ihnen (Meine Eltern und meine Schwester Nora) - in Phoenix an. Es war sehr ungewohnt, aber sehr, sehr schön meine Familie nach so langer Zeit wieder in die Arme schließen zu können. Wir verbrachten noch einen Tag mit Slovenskys, bevor wir uns dann auf den Weg Richtung Grand Canyon machten. Der Weg dorthin führte durch eine scheinbar niemals endene Wüstenlandschaft mit malerischen Bergen und kleinen verlassenen Örtchen auf dem Weg. Eine solche Landschaft sollte uns noch den Rest der Reise erwarten, denn der ganze Westen ist von verlassenen Wüsten geprägt.
Der Grand Canyon war atemberaubend. Als ich ein Kind (gerade mal in der Grundschule) war, sah ich einmal ein Bild vom Grand Canyon und seit diesem Tag wollte ich schon immer einmal dorthin. Und obwohl ich die Landschaft wunderschön und auch geologisch gesehen sehr interessant finde, habe ich es mir noch atemberaubender vorgestellt. Ich denke, dass es ein bisschen an den Touristenmassen lag - aber die Natur selbst ist wirklich einzigartig. 
Meine verknallten Eltern vor dem Grand Canyon!
Gar keine Touristen waren dafür im Hopi-Gebiet zu finden, einem weitläufigen Indianer-Reservat, das immer noch von den Ureinwohnern bewohnt und verwaltet wird. Das Hopi-Gebiet ist wie aus der Zeit gefallen: Heruntergekommene Behausungen, kaum Infrastruktur, winzige Dörfchen und in der Natur sind Kojoten und Wildpferde zu entdecken. Wir besuchten dort ein Museum, das aber auch sehr heruntergekommen, wenn auch interessant war. Es ist schon merkwürdig, wie so viele Kulturen in einem einzigen Land nebeneinander her existieren. Vom Eindruck her könnten all diese Plätze auch auf verschiedenen Kontinenten liegen.
Kein Windows-Hintergrund...
Der Lower-Antilope Canyon.
Anschließend fuhren wir zum Lower Antilope Canyon, welcher definitiv ein Highlight war. Habt ihr schon mal diese Windows-Hintergründe von den tief orangenen Schluchten gesehen, bei denen man immer denkt, dass die Farben bearbeitet sind? Der Lower Antilope Canyon sieht tatsächlich genau so aus! Aber auch hier war es leider sehr überfüllt. Mich nervt es eigentlich, wenn Touristen sich über andere Touristen beschweren, aber manchmal wäre es wirklich schön, wenn man mehr Platz hätte, um Orte zu genießen. Aber das denkt sich wahrscheinlich jeder. Nach dem Lower Antilope Canyon stoppten wir noch beim Staudamm des Lake Powell, der das Trinkwasser-Reservoir für ganz Arizona ist und direkt an der Grenze zu Utah liegt. Utah durchquerten wir dann auch kurz, als wir uns auf dem Weg zu einer Landschaft namens Death Valley befanden.
Das Death Valley ist ein gleichzeitig gruseliger, aber auch faszinierender Ort. Hier befindet sich der tiefste Punkt Nordamerikas (mit 85,5 Metern unter dem Meeresspiegel). Kein Zivilisation. Keine Pflanzen. Keine Menschen. Dieser Ort ist verlassen und anscheinend ziemlich lebensfeindlich. Es ist echt merkwürdig, wie man in Amerika Stunden und Stunden Auto fahren kann, ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Dann kommt man an einen Touristenpunkt, wie Badwater (der tiefste Punkt im Death Valley) und plötzlich sind die Menschen überall. Man fragt sich jedes Mal, wo diese ganzen Leute wohl plötzlich alle herkommen. Diese Frage ist mir bisher unbeantwortet geblieben. 
Die Lieben, die mich über Weihnachten aufnahmen :)
Im Death Valley ist der Boden schneeweiß, weil er mit einer dicken, dicken Schicht Salz bedeckt ist und die Temperaturen sind viel, viel heißer als in der restlichen Umgebung. Das Death Valley hat extreme Bedingungen, aber genau das macht es eben auch so besonders. 
Die Zeit verging und wir steuerten immer mehr auf Silvester zu. Und wenn man schon im Westen der USA ist, dann gibt es doch eigentlich nur genau einen Platz, an dem man Silvester verbringen muss: Genau: Las Vegas, Nevada! Mein erster Eindruck der Stadt war erst einmal mittelmäßig, da ich von den ganzen blinkenden Lichtern und Werbereklamen überfordert war - schließlich hatte ich ja all die Tage zuvor in einer verlassenen Wüstenlandschaft verbracht... Amerika: Das Land der Gegensätze.
Als wir unser Hotel betraten, welches gleichzeitig auch ein Kasino, Restaurant, Bar, Einkaufszentrum und Nachtclub war, schockten mich die Personen, die mir ins Auge sprangen. An den Spielautomaten saßen größtenteils Menschen, die bereits viereckige Augen hatten und denen ich gerne ein paar
Las Vegas, Baby. (Habe nur verloren :D )
Runden Schlaf ans Herz gelegt hätte.
Beim Shopping für das Silvesteroutfit erwies sich der riesige Komplex unseres Hotels dann aber als sehr hilfreich. So gingen wir 1-A-gestyled auf eine Schicki-Micki-Silvesterparty in eine Lounge in Las Vegas' höchstem Turm. Open Bar und open Buffet versprachen eine feuchtfröhliche Nacht, welche dann auch genau so ablief, wie ich es mir vorgestellt hatte. Las Vegas bestätigte sein Klischee als Stadt der Reizüberflutungen - Wir befanden uns auf einer Party mit Gogo-Tänzerinnen, einem gigantischem Ausblick über die leuchtende Stadt, aller Art von Essen und Getränken und einem coolen DJ. Auch wenn mir der Schicki-Micki-Lifestyle sonst eher nicht so zusagt, war es für eine Nacht wirklich witzig, sich einmal darauf einzulassen.
Nicht so witzig war es dann, als meine Schwester und mein Vater mich am 01.01.2017 um 6:30 Uhr morgens weckten, weil sie keine Zeit verschwenden wollten. Von allen Tagen im Jahr gibt es einen, den man wirklich ausschlafen sollte: den ersten. Aber na gut.
Ein hohler Mammut-Baum im
Redwood Nationalpark
So machten wir uns in aller Frühe (und mit starkem, unerhörten Protest meinerseits!) in Richtung kalifornischer Grenze auf. Die Fahrt dauerte einige Tage. Auf diesem Weg kamen wir zu meinem absoluten Highlight der Reise: Dem Redwood Nationalpark. Das ist ein riesiger Wald von Mammut-Bäumen (die zu den höchsten Bäumen der Welt gehören). Die Gegend war tief nebelig und hatte eine Stimmung, die zwischen zwielichtig und in-sich-ruhend lag. Mir gefallen solche unangetasteten Naturgebiete immer sehr gut und mit einem Spaziergang durch solche kann man mich leicht glücklich machen. Der Wald erinnerte mich bezüglich der Luft und der engen, bergigen Wege beinahe ein bisschen an den Regenwald in Sri Lanka. 
In Kalifornien stoppten wir unter anderem (eher zufällig) in einem kleinen Örtchen namens "Half Moon Bay". Schon allein der Name gefällt mir gut. Er klingt wie ein kleines, magisches Örtchen. Klein ist es auf jeden Fall, aber auch sehr typisch kalifornisch. Die Menschen dort wirkten alle sehr entspannt und der Ort ist von einer ausgeprägten Surfer-Kultur geprägt. Wir verbrachten die Nacht dort, damit wir am nächsten Tag im Hellen über die Golden Gate Bridge in San Francisco fahren konnten.
San Franciscos hügeligen Straßen :)
 San Francisco ist mein neuer Lieblingsort in den USA, jedenfalls wenn es zum potentiellen Wohngebiet kommt. Leider ist die Stadt unfassbar teuer - man bezahlt 2500 Dollar für ein Ein-Zimmer-Apartment. Aber die Stadt selbst ist perfekt. Sie ist schön, groß, liberal, vielseitig und obwohl es eine Großstadt ist, sehen die Häuser alle aus wie solche in Altstädten. In San Francisco erkundeten wir dann ebenfalls die Stadt, aber leider hatten wir zuvor nicht bedacht, uns Karten für Alcatraz, das ehemalige Schwerverbrecher-Gefängnis auf einer kleinen Insel in der Bucht von San Francisco zu besorgen... Ein guter Grund für mich noch einmal dorthin zurückzukehren! ;)
Tatsächlich habe ich dort aber mit dem Lehrer einer deutschen Schule geredet und mir die Visitenkarte der Schule geben lassen. Mit der Zeit kann ich mir immer besser vorstellen, mal für eine
Zeit im Ausland an einer deutschen Schule zu unterrichten.
Landschaften, die auf einer Autofahrt durch Kalifornien
am Wegesrand liegen...
Nach San Francisco ging es dann leider zurück nach Holland, Michigan: Back to school. Meine Eltern wurden dabei von DeJongh's aufgenommen, einer Familie hier im Ort, die fast so etwas wie meine Gastfamilie sind. Offiziell sind sie das zwar nicht, aber sie laden mich oft zum Brunch oder ähnlichem ein. Diese Familie ist einer der Gründe, warum es mir mittlerweile viel besser in Holland geht, als zu Anfang.
Meine Schwester hingegen übernachtete bei mir im College, was ich total schön fand. Ich hab es gern, wenn jemand bei mir übernachtet und man abends noch quatschen kann. Nach all der Zeit, die ich hier allein verbracht habe, tat es gut meine Eltern und meine Schwester bei mir zu haben.
Allerdings war es auch sehr ungewohnt, weil ich mir eben in der ganzen Zeit hier ein Leben aufgebaut habe, in dem es letztendlich nur mich gibt. Und sobald die Familie da ist - das kennt wohl jeder - ist man wieder das Kind und die kleine Schwester, für die man sich selbst gar nicht mehr hält. Ich bin sehr gespannt, wie das wird, wenn ich wieder nach Deutschland zurückkehre, da es mir gar nicht mal so leicht
So sah unser Roadtrip allerdings den größten
Teil der Zeit aus. Endlose, meschenleere
Straßen durch die Wüste.
fiel, meine Rolle wiederzufinden, als meine Familie hier war. Erst jetzt habe ich gemerkt, dass sich mein "Ich" mit dem Auslandsaufenthalt bereits ein kleines bisschen neu definiert hat. Aber ich denke, dass das etwas gutes ist.
Es war natürlich schwierig, als meine Familie dann fuhr, denn das war der ganz offizielle Punkt, an dem die spaßige Zeit der einmonatigen Weihnachtsferien vorbei war. Es war so schön herumzureisen und all diese Erfahrungen und tollen Bekanntschaften machen zu dürfen. Ich weiß auch sehr zu schätzen, dass meine Eltern mir in der zweiten Hälfte der Ferien ermöglicht haben, so unglaublich viel zu sehen. Es ist einfach vom kleinen Örtchen in die große Welt zu gehen. Aber es ist gar nicht so einfach, von der großen Welt wieder zurück ins kleine Örtchen zu gehen.
Aber na gut: Was sein muss, muss sein. Auf's neue Semester! Die Halbzeit meiner Zeit in den USA liegt nun bereits hinter mir... unglaublich.






Samstag, 14. Januar 2017

San Diego, du machst mich happy

Als ich Los Angeles schweren Mutes verließ, heiterte mich zumindest der Blick aus dem Zugfenster auf. Die Zugestrecke von Los Angeles nach San Diego führt direkt an der Pazifikküste entlang und so bekam ich eine Wahnsinns-Aussicht aufs Meer.
Balboa-Park bei Nacht
Als ich dann in San Diego angelangte, nahm ich mir (wie üblich) ein Uber zu meinem Hostel, das dieses Mal total sauber und schön und sogar zentral war. Ich glaube Uber wird langsam zu meiner Freunde-finde-Plattform, denn auch hier hatte ich wieder wahnsinniges Glück mit meinem Fahrer. Wir verstanden uns super gut und trafen uns noch am selben Abend, an welchem er mir den Balboa-Park bei Nacht zeigte. Der Balboa-Park ist ein riesiger Komplex, in dem es viele Museen, Theater aber auch viele Grünflächen und Wald gibt. Durch die Weihnachtszeit war das Gelände super schön beleuchtet und deshalb umso schöner. Der Mann, der mich rumführte, heißt Ron und ist wahrscheinlich einer dieser Menschen, mit denen ich für immer befreundet sein werde. Wir konnten uns über Gott und die Welt unterhalten und es war super lustig. Am nächsten Tag erkundete ich die Stadt dann auf eigene Faust, wobei ich mal wieder alle möglichen Touristenpunkte abklapperte.
Darunter das Cabrillo National Monument. Das ist die Stelle, an der die spanischen Siedler zum ersten Mal Amerika vonseiten der pazifischen Küste betreten haben sollen.Von dort aus hatte ich nicht nur einen Ausblick über ganz San Diego und bis zum Horizont über den Pazifischen Ozean, sondern konnte sogar bis nach Mexiko sehen. Ursprünglich wollte ich sogar einen Tagestrip über die Grenze nach Mexiko machen, habe diese Überlegung dann aber verworfen, als mir mehrere Leute dringend davon abrieten, weil es unsicher sei.
Das Cabrillo-Monument
Unsicher wurde es dann aber trotzdem noch, als ich von dem Cabrillo Monument, welches mitten im Nichts in den Bergen liegt, wieder zurück in die Zivilisation wollte. Ich konnte mich weder von einem Taxi noch von einem Uber abholen lassen, weil jedes Auto, welches das Gelände befährt, eine Gebühr bezahlen muss. Also entschied ich mich den Bus zu nehmen. Es war 5 Minuten bevor das Monument schließt, als ich den letzten Bus an der Haltestelle stehen sah. Ich rannte los, kam noch rechtzeitig an und klopfte bittend an die Fahrertür. Der äußerst sympathische Busfahrer (ähäm...) sah mich an, zuckte mit den Schultern und fuhr ab. Na toll. Da stand ich also, kurz bevor es dunkel wurde, ganz allein, mitten im Nichts. Da ich keine andere Wahl hatte, beschloss ich zu laufen. Bei dem Gedanken daran, dass es in den Bergen San Diegos Kojoten, Berglöwen und andere Tiere gibt, denen man nicht allein in der Dunkelheit begegnen möchte, wurde es mir mulmig im Bauch.
Auf meinem Weg zum Ausgang des weitläufigen Geländes hielt plötzlich ein Pick-Up-Wagen neben mir an. Zwei Männer, welche ungefähr in meinem Alter waren, sagten, dass sie mitbekommen hätten, dass ich den Bus verpasst hatte. Sie fragten, ob ich eine Mitfahrgelegenheit bräuchte. Ich hatte die Wahl dazwischen, mit zwei wildfremden Kerlen ins Auto zu steigen, oder allein durch eine dunkle, verlassene Gegend zu irren.
Die Kerle sahen nett und typisch amerikanisch aus. Die von der Sonne gebleichte Surfer-Frisuren und breite Zahnpasta-Werbung-Lächeln waren mir sympathisch. Hinten im Pick-Up-Truck waren zwei Surfboards gelagert und das ganze Auto war auf liebevolle Art und Weise chaotisch. Ich sprang also ins Auto und wurde nach ein paar Minuten lockerer. Mir ist bewusst, dass die Entscheidung mit den beiden ins Auto zu steigen, riskant war, aber ich bin mir unsicher, ob meine Alternative besser gewesen wäre. Am Ende ist dann aber alles gut gegangen. Die beiden Surferboys namens Brad und Dylan (...natürlich, denn amerikanischer geht es ja kaum) waren super freundlich und setzten mich an einem Ort ab, an den ich ansonsten wahrscheinlich niemals gefunden hätte: Ocean Beach. Eigentlich wollten sie mich noch herumführen, aber als wir dann keinen Parkplatz für das Auto fanden, trennten wir uns bereits im Wagen und ich ging auf eigene Faust weiter.
Der lange Pier in Ocean Beach...
Ocean Beach ist ein sehr süßes, alternatives Örtchen, an welchem es überall nach Gras riecht. Es ist bekannt für den längsten Pier Kaliforniens und seine ausgeprägte Surfer-Kultur. Zu meinem Glück fand genau an dem Tag, an welchem ich dort war, ein Farmer's Market statt, auf welchem von Seifen, über Schmuck, Essen und Anziehsachen alles angeboten wurde.
Am folgenden Tag fuhr ich dann zu den Steilklippen La Jolla. Obwohl es sehr verregnet war, war es ein ganz besonderer Ort für mich. Das Wasser peitschte gegen die Klippen, welche deutlich von den ständigen Konfrontationen mit dem Meer geformt sind. Manchmal denke ich, dass es besonders schön ist Orte, die für ihr gutes Wetter bekannt sind, bei regnerischem Wetter zu sehen. Ich habe das Gefühl, dass ich erst dann das "wahre Gesicht" eines Ortes sehe. Außerdem verschwinden mit dem Sonnenschein natürlich auch die Touristenmassen. La Jolla bietet neben den Buchten und Stränden auch Massen an Seehunden, die sich auf den Sandabschnitten entspannen.
Die Seehunde in La Jolla
An meinem nächsten und letzten Tag traf ich mich dann nochmals mit Ron, der mich noch ein bisschen durch die Stadt führte und mir unter anderem die Coronado-Brücke zeigte. Nachdem wir diese überquert hatten, kamen wir zu einem winzig kleinen Strand, an dem private Ruderboote lagen. Von diesem kleinen, verlassenen Strand konnte man ganz San Diego im Dunkeln bewundern - wieder einer dieser Punkte, die zwar nicht touristisch, aber atemberaubend schön sind. Des Weiteren fuhren wir mitten in der Nacht nach Old Town San Diego, die angeblich verspukt sein soll. Es war tatsächlich ziemlich unheimlich, zwischen den alten, knarrenden Häusern entlang zu gehen und darauf zu warten, dass ein Zombie um die Ecke biegt. Passierte dann leider nicht... aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. ;)
Den Abend beendeten wir dann noch mit ein Paar Drinks in einer Gay-Bar, in die wir uns zwar eher zufällig verirrten, die aber unglaublich cool - wenn auch sehr gezielt hipster - war. Am nächsten Tag ging dann mein Flug nach Phoenix, Arizona, wo ich mit der ehemaligen Gastfamilie meiner Schwester Esther Weihnachten verbringen sollte. Wenn ich jemals in Amerika leben sollte, dann wahrscheinlich in San Diego (...oder San Francisco). Ich liebe es!