Internationales Team :P |
Also beschlossen Bea (spanische Teaching Assistant), ihre Mitbewohnerin Andrea und ich, die fünf Tage für einen Roadtrip nach Kanada zu nutzen. Das Thanksgiving-Essen war trotzdem drin, weil wir uns entschieden, uns ein schickes Essen in Ann Arbor, einer kleinen, sehr hübschen Studentenstadt zu gönnen. In Ann Arbor befndet sich die University of Michigan und es war echt interessant, mal eine der großen Universitäten der USA zu sehen.
Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Toronto in Kanada. Es war erstaunlich, wie locker die Grenzbeamten Kanadas waren, wenn man mal bedenkt, wie kompliziert es ist, in die USA einzureisen. An der Grenze brauchten wir nichts außer unseres Reisepasses. In Toronto angekommen, waren wir dann erst einmal total begeistert von unserer Unterkunft: Wir hatten eine Wohnung über Airbnb gebucht, welche sich als ein wunderschönes Apartment im 26. Stock eines Hochhauses mit Portier herausstellte, von welchem aus man über ganz Toronto blicken konnte.
Wir besichtigten die Stadt und atmeten wohltuende Großstadtluft ein, bevor wir uns dann Abends alle zusammen schick machten, um auszugehen. Bevor wir Heim kamen, besorgten wir uns noch Wein und Cider, schließlich sind wir sonst an unseren strikten, alkoholfreien College-Campus gebunden.
Wir hatten uns alle so darauf gefreut, mal wieder tanzen zu gehen. Wir zogen also voller Motivation los, um die Stadt unsicher zu machen. Nach 1,5 Stunden Durch-Kälte-Wandern, hatten wir immer noch keinen Club gefunden. So kam es, dass wir zwei Kanadier, die uns zufällig über den Weg liefen (ein Arzt und ein Bänker), ansprachen, um uns einen Tipp geben zu lassen. Diese erklärten uns, dass es in Toronto nicht üblich sei, in Nachtclubs zu gehen und es deshalb kaum welche gäbe. Sie luden uns dann aber ein, mit ihnen in die nächste Bar zu ziehen, was wir auch annahmen. Der Abend wurde dann doch noch ganz lustig. Ich fragte die Kellnerin in der Bar, ob sie mein Bier mit Sprite mixen könne, woraufhin mich nicht nur diese, sondern auch alle anderen am Tisch auslachten. Ich sei ja gar keine richtige Deutsche, wenn ich kein normales Bier trinken würde. Pff, die wissen ja gar nicht, was sie mit Alster verpassen.
Die Niagara-Fälle - wunderschön! |
Der Samstag war dann mein Lieblingstag. Wir setzten unseren Roadtrip fort und fuhren zu den Niagarafällen, welche einfach atemberaubend schön sind. Schade fand ich es allerdings, dass die Wasserfälle von einer ziemlich hässlichen Casino-Stadt voller Leuchtreklame umgeben sind. Schöner fände ich es, wenn die Umgebung ein Naturschutzgebiet wäre, anstatt mit grellen Farben und Fastfood-Restaurants voll gekleistert zu sein. Aber abgesehen von der Umgebung waren die Niagarafälle wirklich ein Traum. Mit einem Boot fuhren wir ganz nah heran, wodurch wir zwar klatschnass wurden, aber einen wunderschönen Blick hatten. Zwischen den Wasserfällen flogen hunderte von Vögeln herum, die sich inmitten des ganzen Wassers pudelwohl zu fühlen schienen.
Da wir bei der Bootstour so nass geworden waren, waren wir vor Kälte am Zittern, als wir zurück auf das Festland traten und verbrachten deshalb nicht mehr viel Zeit in der Stadt (welche übrigens auch Niagara Falls heißt), sondern setzten uns mit einem warmen Kaffee ins Auto und fuhren zurück in unsere Unterkunft in Toronto.
Die Crew <3 Andrea (rechts), Bea (Mitte) und ich :) |
Am Sonntag schauten wir uns dann noch Chinatown an und machten uns Nachtmittags auf die siebenstündige Rückfahrt. Der Grenzübergang nach US-Amerika glich dann - wie gewohnt - einer Schwerverbrecher-Behandlung, aber letztendlich hat ja alles geklappt.
Den Rest der Fahrt hörten wir dann 80er- und 90er-Musik, sangen lauthals mit und tanzten im Auto... (siehe Video). Eben genau so, wie sich das für einen richtigen Roadtrip gehört ;)
Es war auf jeden Fall ein Traum einmal nach Kanada zu reisen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das jemals sagen würde, aber es gibt mit Kanada tatsächlich einen Ort, welcher noch einsamer wirkt als die USA, wenn man über's Land fährt. Aber es ich mag Kanada wirklich gerne. Schon allein, wie sich die Menschen anzogen: Keine Jogginghosen und Hoodies, endlich hatte man wieder einen Reiz, sich auch selbst mit dem Äußeren Mühe zu geben haha. Und es gab Brötchen dort - Highlight!
Am Montag hieß es dann leider wieder: Back to school, back to reality. Aber nun ist es nur noch eine Woche, bis die Weihnachtsferien anfangen und mich meine Reise in den Westen der USA weiterführt. Ich kann das Ende dieses stressigen Semesters und den Anfang meiner fast einmonatigen Reise kaum erwarten. Vor allem aber auf den Besuch meiner Eltern und meiner Schwester Nora kurz nach Weihnachten freue ich mich schon wahnsinnig doll!
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