Samstag, 17. Dezember 2016

Salt Lake City, Utah

Mary und ich bei den Christmas Lights in
Downtown Salt Lake City
Das erste Semester am Hope College ist endlich geschafft! Somit ist bereits die Hälfte der Zeit meines Auslandaufenthaltes rum - die erste Zeit verging nun doch schneller als gedacht. Ich war aber überglücklich, dass der ganze Lernstress vorerst vorbei ist und ich vier Wochen Semesterferien habe.
Über Weihnachten fahre ich nicht - so wie alle anderen Internationals - nach Hause, sondern nutze die Zeit zum Reisen. Gerade in der Weihnachtszeit ist es ganz besonders schwer von meiner Familie und meinen Freunden getrennt zu sein. Schließlich habe ich nun schon eine sehr lange Zeit ohne meine Liebsten verbracht und manchmal ist es schwer auf dieses ganze Familienleben zu verzichten. Umso glücklicher war ich dann, als ich bei meinem ersten Stopp der großen Reise ankam: Salt Lake City in Utah. Hier habe ich meine frühere Gastfamilie besucht, bei der ich zwei Monate lang gelebt habe, als ich 14 Jahre alt war. Ich hatte Angst, dass es komisch werden würde - schließlich hatten wir uns sieben ganze Jahre nicht mehr gesehen. In dieser Zeit hat sich alles geändert: Meine Gastschwester ist ausgezogen und sogar bereits verheiratet, meine Gastbrüder sind so gut wie erwachsen
 und ich bin schließlich auch nicht mehr 14.
Diese Angst hat sich dann aber als absolut unbegründet herausgestellt. Ab der ersten Sekunde war es einfach nur schön. Ich habe bei meiner Gastschwester Mary geschlafen. Während wir uns damals (Pubertät!) sogar manchmal angezickt haben, haben wir uns dieses mal unglaublich gut verstanden. Wir haben die ganze Zeit gelacht, DVD-Abende gemacht, Kekse gebacken und waren shoppen: Der perfekte Kurztrip.
Marys Ehemann war an dem Wochenende nicht zu Haus, sodass sich das ganze Haus in ein einziges Mädelsparadies aus Glitzernagellack und Lockenstäben verwandelt hat. Mary ist Friseurin / Makeup-Artistin und hat mir nicht nur meine Nägel gemacht, sondern mir auch eine neue Haarfarbe verpasst (naja, jedenfall ombré).
Meine Gast-Tante und ihre Großfamilie, mit denen ich mich schon früher sehr gut verstanden habe, haben inzwischen ein Kind mehr. Als ich zur Tür hereinkam, habe ich mich direkt wohl gefühlt. Dieses liebenswerte Familien-Chaos hat mir einfach gefehlt. Meine Gasteltern haben mich zum Essen eingeladen und mir sogar ein Weihnachtsgeschenk gemacht - so süß! Außerdem waren wir Downtown bei den Christmas-Lights, die (typisch Amerika) übertrieben, aber prachtvoll und wunderschön waren.
Zugegeben: Der gigantische Jesus ist etwas...
gewöhungsbedürftig, aber die Menschen darunter sind
Schätze!!
Generell muss ich sagen, dass ich Salt Lake City viel weniger schön in Erinnerung hatte, als ich es mittlerweile empfinde. Verglichen zu dem nächst größeren Ort bei meinem College ist es wirklich tausend mal schöner! Schon alleine die Berge (eine Seite davon sind die Rocky Mountains) sind atemberaubend und ansonsten ist die Stadt einfach sehr organisiert und sauber - in Grand Rapids, Michigan sieht dagegen alles eher zusammen gewürfelt und manchmal unschön aus.
Diese vier Tage waren insgesamt einfach sehr entspannt, ganz nach dem Motto: Nichts muss, alles kann. Wir haben einfach viel Zeit mit der Familie verbracht, gequatscht, Weihnachtsfilme zusammen geschaut und mit den Kindern gespielt. Die ganze Familie ist total verrückt nach Hunden, was für mich natürlich das Paradies auf Erden war. Es ist nur schwer zu beschreiben, wie sehr mir dieses warme Gefühl einer Familie gefehlt hat. Obwohl es nicht meine Familie ist, hatte ich das Gefühl Teil von ihnen zu sein und habe mich einfach nur wohl und willkommen gefühlt. Eventuell fliege ich über Ostern nochmal nach Utah - Eingeladen bin ich jedenfalls :)
Jetzt heißt es aber erst einmal: Auf nach Los Angeles und danach quer durch den Westen der USA. Nach Weihnachten kommt dann meine Familie zu Besuch, worauf ich mich wie wild freue. Und vor allen Dingen genieße ich jetzt erst einmal die freie Zeit ohne die ganze Arbeit im College! :)

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