Sonntag, 18. September 2016

Hallo Nachtleben!

Na gut, "Nachtleben" ist vielleicht etwas optimistisch. Aber immerhin kann ich jetzt in Bars gehen, ohne mir Gedanken über die Konsequenzen zu machen. 
Die Bar-Gang
Das haben drei Freundinnen und ich dann gestern auch direkt gemacht. In Begleitung der spanischen und französischen Teaching Assistants und einer Amerikanerin hatte 

ich Downtown meinen ersten Drink in einer Bar. Die ganze Woche war ich schon voller Vorfreude auf diesen Abend, weil ich nun mal echt gern ausgehe und mir das im "Land of the free" bisher verwehrt war. Es war auch echt cool, mal wieder eine Rechtfertigung zu haben, sich schick zu machen. Ich ziehe mich hier im Alltag nämlich genau so an, wie ich es auch in Deutschland tue und werde dafür immer wieder belächelt, weil ich in den Augen vieler Hope College Students overdressed bin. Ein Großteil der Leute tragen hier nämlich fast immer Sweatpants und Hope College T-Shirts. Ich finde das auch völlig in Ordnung, aber manchmal nerven mich die abfälligen Bemerkungen darüber, dass ich einen Rock oder Kleid trage. Ich habe sogar versucht mich anzupassen, indem ich manchmal mein Hope College Tshirt trage, aber zur Jogginghose im Unterricht konnte ich mich bisher noch nicht überwinden, weil ich mich damit einfach unwohl fühle.
Bea (spanische T.A.) und Katelyn (Amerikanerin)
Anpassung ist alles:
Hope College Shirt
Gestern war dann aber der Anlass gekommen und das nutzte ich auch aus. Wir starteten in einer Bar und zogen dann weiter. Es war wirklich interessant zu sehen, wie die Barkultur hier so aussieht. Während in Deutschland eher alle Leute mit Freunden ausgehen, konnte man hier viele Leute allein an der Bar sitzen sehen. Schon allein beim Eintritt wurde in einer der Bars nach dem Ausweis gefragt und trotzdem mussten wir uns beim Getränke bestellen ein weiteres Mal ausweisen. Das mit dem Alter war auch nicht wirklich einfach: 
Während unser deutsches Datumsformat auf den Ausweisen nämlich "Tag.Monat.Jahr" ist, ist es in den USA "Monat/Tag/Jahr". Das bedeutet, dass es für die Kellner so aussah, als ob ich erst am 09. November 21 Jahre alt werden würde. Gut, dass ich auch meinen richtigen Reisepass dabei hatte, auf dem das Datumsformat erklärt wird, sonst wäre das mit dem Vino wohl wieder nichts geworden! :D
So kam ich dann also doch noch zu meinem Cocktail in einer Bar, in der (Klischee!!) Countrymusik gespielt wurde und das Bier, welches ich von einer Freundin probierte, einfach furchtbar schmeckte! An diesem Abend fand offensichtlich auch eine Hochzeit in dem Ort hier statt, denn wo wir auch hingingen, wir trafen überall auf die Überreste der Hochzeitsgesellschaft und in der letzten Bar sogar auf die Braut und den Bräutigam, die von der gesamten Bar bejubelt wurden. Ich hätte mir gewünscht, dass es hier noch mehr Nachtleben im Sinne von Tanzfläche und DJ's gibt, aber es war trotzdem  ein sehr schöner Abend. Ich habe es echt vermisst, Abends mal auszugehen
Nach der Pizza: Alle sind glücklich, nur Bea
hätte gerne noch Nachschub! :D
- schließlich ist das in Göttingen beinahe mein täglich Brot! Als wir dann auf dem Rückweg waren, hatten wir alle das Gefühl zu verhungern. Und anders als in Deutschland gibt es hier keine "Dönermeile", die die hungrigen Studenten auch noch um 03.00 Nachts und später mit Nahrung versorgt. So suchten wir im Internet verzweifelt (wirklich, wirklich verzweifelt!) nach einem Bringdienst, der noch geöffnet hatte und waren - Gott sei Dank - letztendlich auch erfolgreich. Wir zogen also ins Wohnzimmer meines Cottages weiter, spielten dort das Kinderspiel "Himmel und Hölle" und waren die glücklichsten Menschen auf der Erde, als wir um 3:00 Nachts endlich unsere (höchst gesunde...) Pizza genießen konnten. Leider heißt es heute wieder: Zum Alltag zurückkehren, arbeiten und Hausaufgaben machen. Aber nächstes Wochenende steht dann Chicago an, worauf ich mich schon wie wild freue. Howdy!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen